Soljanka

Oh Mann, da kommen (n)ostalgische Gefühle auf!

Die Soljanka fehlte auf kaum einer DDR-Speisekarte. Mit der originalen Soljanka hatte das alles kaum etwas zu tun, auch wenn man das Gericht gern mit dem Attribut "ukrainisch" schmückte. Soljanka war und ist in der "Ost-Küche" - und das ist nun wirklich nicht abwertend gemeint - Resteverwertung im besten Sinne. Oder eben auch nicht.

Entscheidend ist das Zusammenspiel zwischen Schärfe (Würze) und Säure. Deshalb spricht die russische Küche auch davon, dass die Verwendung von Essig statt Gurkenbrühe "schlechte Küche" ist. Ich kann dem nur zustimmen.

Ihr werdet sehen, dass man im Grunde alles verarbeiten kann, was irgendwie übrig ist. Aber wenn keine Reste da sind, dann geht es auch mit Wurst und Schinken. Lasst uns loslegen.

Wir brauchen:
(zu gleichen Teilen oder auch nicht)
Bockwurst
Salami
Kochschinken
Bauchspeck
Schmalz oder anderes tierisches Fett
ggf. sonstige Fleischreste
viel Gemüsebrühe
ein Glas Gewürzgurken
zwei Zwiebeln
Salz, Pfeffer
süße Sahne oder Kaffeesahne
saure Sahne
Zitronenscheiben

So geht's:
Die Zwiebeln abziehen und würfeln. Fett in einem großen Suppentopf (sinnvollerweise aus Edelstahl) auslassen und den Bauchspeck darin knusprig anbraten. Darin die Zwiebeln anschwitzen.

Wurst und Schinken würfeln und jeweils eine Hälfte davon im Bauchspeck-Fett anbraten. Die jeweils andere Hälfte beiseite stellen. Fleischreste nicht mit anbraten.

Mit etwas Gemüsebrühe ablöschen und etwas einkochen lassen. Das bringt Geschmack. Die Gewürzgurken würfeln - die Menge richtet sich nach der Menge der Suppe (wie übrigens die Menge aller Zutaten).

Die restlichen Wurst- und Schinkenwürfel (und Würfel der Fleischreste) dazu geben und mit Brühe auffüllen. Dazu kommen dann die Gurkenwürfel und ein Gutteil Gurkenbrühe.

Das Ganze etwa 20 Minuten auf kleiner Flamme kochen. Danach die süße Sahne hinzufügen und ggf. mit Salz Pfeffer und noch etwas Gurkenbrühe abschmecken.

Fertig.

Die Suppe auf dem Teller mit einem guten Esslöffel saurer Sahne und einer (natürlich unbehandelten) Zitronenscheibe anrichten.