Dienstag, 26. März 2013

Chili con carne

Zunächst wieder ein wenig Klugscheißerei.
Das Chili wird gemeinhin der mexikanischen Küche zugeschrieben. Das sehen die Einwohner der US-Bundesstaaten Texas und New Mexico anders und beanspruchen die Urheberschaft für sich. Wann und wo das erste Chili zubereitet wurde, ist unklar - genauso, wie das "Ur-Rezept". Es liegt der Verdacht nahe, dass es die US-Armee im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg von 1846 - 1848 war, der das Chili seine Verbreitung verdankt. Da wurde in den Feldlagern alles verwurstet, was es am Wegesrand so gab: Dicke Bohnen, Tomaten, (Hack-)Fleisch, Mais und natürlich Chilischoten.

Mit anderen Worten: Es gibt kein allgemein gültiges Chili-Rezept. Jeder macht's, wie es ihm schmeckt und nimmt, was gerade da ist.

Das Chili ist wohl eines der beliebtesten Partyrezepte überhaupt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass man es gut vorbereiten und warm halten kann. Auch lassen sich davon leicht riesige Mengen herstellen, deshalb hier wieder mal wieder gar keine Mengenangaben. (Ich habe letztens was von einer Chili-Party mit über 50 Personen gelesen. Da soll eine Gulaschkanone zum Einsatz gekommen sein.) Ein weiterer Grund für die Beliebtheit dürfte die Würze sein. Das steigert den Getränkeumsatz.

Man kann es mit Fleisch zubereiten, so wie hier, oder auch fleischlos. Dann heißt es allerdings Chili sin carne.

Wir brauchen:
Hackfleisch (Rind oder gemischt, wenn ungewürzt, dann mit Salz und Pfeffer, gern auch Kümmel etc. selbst würzen)
Rote Bohnen (Kidney)
Weiße Bohnen (möglichst dick)
Mais
(All das gibt es als Konserven, auch schon in Tex-Mex-Mischungen. Entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten, greife ich in diesem Falle gern darauf zurück.)
Zwiebeln
passierte und/oder stückige Tomaten (Dose oder Tetrapack)
Chilischote(n)
ggf. Knoblauch

So geht's:
Hackfleisch zunächst wenn nötig würzen, dann in einer Pfanne - oder in dem Topf, in dem das Chili zubereitet wird - krümelig anbraten. Dazu braucht man eigentlich kein oder nur sehr wenig Fett. Manche Menschen geben etwas Wasser oder Brühe hinzu, das ersetzt das Fett und funktioniert auch. Zwiebeln würfeln, dazu geben und mitbraten aber nicht verbrennen lassen.
Bohnen, Mais und Tomaten hinzufügen, aufkochen lassen und alles etwa 30 Minuten garen. Das unterstellt natürlich, dass man die beschriebenen Konserven einsetzt. Wer partout mit getrockneten Bohnen und frisch gepultem Mais arbeiten will, der braucht entschieden länger.
Chilischote längs aufschneiden und die Kerne und Adern entfernen. Dadurch kann man die Schärfe dosieren. Wer ein bisschen war davon dran lässt, erzielt einen höheren Schärfegrad.
Den Chili und ggf. gehackten Knoblauch hinzufügen und etwa 20 Minuten mitgaren lassen.
Fertig.
Dazu schmeckt Baguette oder Weißbrot und ein kräftiger Rotwein (z. B. Rioja).

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