Sonntag, 14. April 2013

Ente, die auch nach Ente schmeckt

Ente ist ein Festtagsbraten. In aller Regel wird ein großes Ballyhoo darum gemacht. Kann man, muss man aber nicht. Ente ist mittlerweile relativ preiswert, wenn man sie aus der Tiefkühlung kauft. Dann kann man allerdings das Problem haben, dass das Tier viel Fett enthält.

Hier soll jetzt erklärt werden, wie man trotzdem eine fettarme Sauce hin bekommt. Trotzdem wird die Ente und vor allem die Sauce nach Ente schmecken. Achtung: Man muss am Tag vor dem Essen mit dem Kochen anfangen und Platz im Kühlschrank haben.

Da geht nämlich die Grundsatzdiskussion los. Soll sie oder soll sie nicht. Ich finde, sie soll, sonst könnte ich auch etwas anderes machen. Das trifft übrigens auch auf Gans zu.

Ich habe in diesem Fall auf eine Füllung verzichtet. Eine gut zwei Kilogramm schwerer Vogel ohne Füllung reicht für drei bis vier Personen.

Wir brauchen:
eine Ente mit Innereien
Salz, Pfeffer
eine Zwiebel
Gemüsebrühe

So geht's:
Am Tag vorher die Ente auftauen, das Fett an der Öffnung und im Inneren  entfernen und die Innereien entnehmen. Die Innereien werden in etwas Gemüsebrühe (so viel, dass sie gut bedeckt sind) etwa zwei Stunden gegart. Die Ente außen und innen salzen, innen auch pfeffern.

Den Ofen auf 150 Grad vorheizen. Die Zwiebel schälen und würfeln. Wenn man merkt, dass die Ente sehr fett ist, dann sollte man die Haut - und nur die Haut, also nicht bis ins Fleisch - mit einer spitzen Gabel o. ä. an den fettesten Stellen ein paar Mal einstechen. Die Ente mit der Brustseite nach unten in einen Bräter legen, die Zwiebel und die Brühe, in der die Innereien gegart worden sind, zugießen. Im Ofen etwa zwei Stunden - darf auch länger sein - garen. Das Tier zwischendurch einmal wenden.

Aus dem Ofen nehmen und auf eine Grillpfanne oder ähnliches legen. Es geht auch der Grillrost des Ofens. Dann aber bitte die Fettpfanne drunter tun und mit etwa Wasser füllen.

Die Brühe in einen Topf füllen und über Nacht im Kühlschrank kalt stellen. Dadurch wird das Fett fest.

Am nächsten Tag muss die Ente nur noch bei ca. 150 - 180 Grad gebräunt werden. Das darf etwa zwei Stunden dauern. Hierbei hängt alles vom Herd ab. Sichtkontakt zum Vogel hilft weiter. Zwischendurch zwei- bis viermal wenden.

Die Brühe aus dem Kühlschrank nehmen. Dabei stellt man fest, dass das Fett fest geworden ist und sich an der Oberfläche abgesetzt hat. Man entfernt es jetzt einfach mit einem geeigneten Gerät (Löffel, Schaumlöffel, Palette o. ä.). Wer es mag, kann das Fett als Brotaufstrich verwenden oder als Zutat z. B. für Rotkraut oder die Bröckchen der Klöße nutzen oder einfach nur wegwerfen.

Die eigentliche Brühe hat nunmehr eine gallertartige Konsistenz. Das muss so sein. Wenn man sie erhitzt, wird sie wieder flüssig. Daraus wird jetzt die Soße, die man nach Gusto abschmecken oder verfeiern kann. Denkbar sind ein Schluck trockener Rotwein (den man ohnehin zum Entenbraten trinken will) oder saure Sahne (dann aber nicht mehr kochen, sonst flockt die Sauce aus). Die Sauce am Ende mit dem Pürierstab aufmixen, damit die Zwiebeln etwas Bindung bringen.

Fertig.

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